Kleiner Meister am grünen Tisch

01.12.2010 Rheinische Post

VON PAUL OFFERMANNS

Tom Löwe von den Billardfreunden Lobberich ist Landesmei- ster im Billard. Bei der Deutschen Jugendmeisterschaft hofft der 13-Jährige, der ständiger Besucher der Weltmeisterschaft in Viersen ist, auf einen nationalen Titel.

Den Ball im Fokus – Tom Löwe "überrumpelt" seine Gegner durch schnelle Punkte. Foto: RPO
Den Ball im Fokus – Tom Löwe "überrumpelt" seine Gegner durch schnelle Punkte. Foto: RPO

Tom Löwe versteht es, mit Stock und bunten Bällen auf grünem Tuch umzugehen. Der 13-Jährige von den Billard- freunden Lobberich ist Landes- meister in der freien Partie, der Grunddisziplin des Carambola-ge-Billards. "Letztes Jahr wurde ich Vizemeister und jetzt war der Titel die Krönung für mich", sagte er über die Goldmedaille nach der spannenden Finalpar- tie über seinen gleichaltrigen Angstgegner Michael Ramge aus Hilden. Der Nettetaler holte am Ende 548 Punkte bei 79 Aufnahmen und schaffte einen Gene- raldurchschnitt von 6,93.

Direkt zu Beginn schocken

Seine Stärke ist, "dass ich beim Einstieg eines Spiels gleich meine Mitstreiter schocke. Ich hole direkt am Anfang viele Punkte". Der Schüler am Lobbericher Werner-Jaeger-Gymnasium zieht einen Vergleich: "Es ist so wie in der Fußball-Bundesliga, wenn ein Klub nach fünf Minuten 2:0 führt. Den Sieg lässt er sich dann nicht mehr nehmen." Löwe bleibt cool: "Meine Gegner können mich dann nicht mehr verunsichern." Er spielt die freie Partie auf Anraten seines e- rfahrenen Vaters Roland, der zugleich sein Trainer ist: "Die Spielweise ist wichtig, um die Grundkenntnisse des Billards zu erwerben."

Die deutsche Jugendmeisterschaft der U15 findet im kommenden Jahr vom 26. bis 30. April in Bad Wildungen statt. "Es wäre natürlich toll, wenn ich dort Meister oder Vizemeister werden würde. Ich könnte dann an einem Länderkampf zwischen Deutschland, Holland und Belgien teilnehmen", sagt Tom Löwe. Ein Traum des Dreiband-Junio- renkreismeisters ist jedoch, so zu spielen wir bei der WM in Viersen. Dort wird Dreiband gespielt, das große Billard (Tischgröße: 1,42 × 2,84 m) – gegenüber dem kleinen (1,05 x 2,10 m): "Da muss ich viel härter stoßen, präziser und konzentrierter spielen." Auch das Queue, das bei der freien Partie 500 Gramm wiegt, ist beim Dreiband um circa 100 Gramm schwerer.

Tom Löwe trainiert zwei- bis viermal die Woche. Er ist ein Fan der Billard-WM in Viersen: "Ich war in den beiden letzten Jahren dort mit meinem Vater als Zuschauer mit Dauerkarte. Ich hole mir dann von jedem Spieler ein Autogramm." Im Dezember spielt er seit drei Jahren die freie Partie: "Seit ich vier Jahre bin, war ich mit meinem Vater Pool- oder Carambolage-Billard spielen."

Fast jedes Wochenende ist Löwe mit Billard im Kreis Krefeld-Düs- seldorf ausgebucht. In der freien Partie spielt er bei den Erwachsenen und bei der Jugend im Team. In der 1. Bezirksliga steht er in der Vierkampf-Mannschaft, die freie Partie, Cadre 35/2, Ein- und Dreiband beinhaltet. "Da stehen wir zurzeit an erster Stelle und wollen in die Landesliga aufsteigen", sagte Löwe, als Jüngster der Mannschaft mit seinem Vater Roland, dem erfahrenen national erfolgreichen Senioren Hans Otto Jansen und Friedhelm Bahr. Das Vorbild von Tom Löwe ist Martin Horn: "Er so sympathisch, erfolgreich und gut. Und – er spielt so schön."

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